Das Katzennetz im Garten

Es wird Zeit, dass ich hier mal von der zweitbesten Investition berichte, seitdem die Kater und ich in das Haus gezogen sind: Das Katzennetz.

Meine Katerchen waren von Beginn an Wohnungskatzen. Das hatte sich damals in der Großstadt Hamburg so angeboten.
In der aktuellen Umgebung in Ulm, in der wir nun wohnen, wäre ein Freigang für Katzen durchaus möglich. Stellenweise sind die Straßen 30er Zonen aber natürlich ist hier auch eine stark befahrene Straße nicht weit, auf der „eigentlich“ nur 60km/h gefahren werden darf.
Vollkommen egal welche Geschwindigkeit, alles davon wäre für meinen früheren Dreibein Pino und für die unerfahrenen Kumpel Athos und Neo zu schnell und zu überraschend.

Und natürlich haben Hauskatzen einen nicht zu unterschätzenden Einfluss auf die Vogelwelt. Wenn ich hier nun zusätzlich zu den anderen Freigängerkatzen meine zwei auch noch los schicke, dann kommen uns sicher keine Stieglitze mehr besuchen und die Spatzenschaar dürfte doch etwas kleiner werden mit der Zeit.

Ein Katzennetz mit Türen

Nach der Bastelaktion auf dem Balkon in Hamburg habe ich mir hier in Ulm das Netz von einer Firma aufstellen lassen. Der Rahmen des Netzes wird mit Erdankern am Boden gehalten. Ein festes Fundament hat es nicht, was auch wichtig ist, da sonst eine Baugenehmigung eingeholt hätte werden müssen.
Ich hatte vor dem Aufbau auch die Nachbarn links und rechts von meinem Grundstück gefragt, um entsprechenden Knatsch zu vermeiden, was auch sehr gut geklappt hat bisher.

Das Netz umfasst die komplette Terrasse und auch zwei Pflanzbereiche.
Neos Lieblingsplatz ist im Eck des Netzes neben einer roten Rose, während Athos unser Outdoorsofa bevorzugt, vollkommen egal ob da eine Plane drauf liegt oder nicht.
Die Kater fühlen sich im Garten in diesem Bereich sichtlich wohl, schnuppern durch die Luft, tatschen nach Insekten und lassen sich die Sonne auf den Pelz brennen.
Für Athos und Neo ist dieser Bereich vollkommen ausreichend. Im Zweifel finde ich sie weiterhin trotz geöffneter Terrassentür eher drinnen als draußen.
Und es freut mich auch sehr, dass ich es Pino noch ermöglichen konnte Erde unter den Pfoten zu spüren, auch wenn er es leider nicht so lange genießen konnte.

Das Netz selbst hat eine Maschenweite von 3x3cm. 4x4cm waren mir etwas zu groß. Ich hatte dazu einfach mal überlegt ob Athos Kopf durch ein 8cm breites Loch durchpassen würde.. die Antwort ist „Ja“. Selbst wenn also ein paar Maschen reißen würden, entstünde nicht sofort eine Öffnung, die groß genug zum Verschwinden wäre. Wobei das natürlich immer darauf ankommen wird wieviele Maschen reißen.

Um das Netz herum geht der Garten natürlich weiter und daher hat mein Katzennetz zwei Türen für mich, die jeweils mit einem einfachen Riegel geöffnet und geschlossen werden können.

Obacht Schnee!

Im ersten Winter hatten wir dann tatsächlich direkt so viel schweren nassen Schnee, dass das Netz in sich kollabiert ist. Das konnte dann aber noch im Winter repariert werden. Seit dem sind die Streben des Netzes an einigen Stellen verstärkt und es gibt ein paar Streben mehr.
Trotzdem werde ich auch weiterhin bei Schneefall ein waches Auge auf das Netz haben und im Zweifel den Schnee lieber mal zu oft da runter klopfen als zu wenig.

Einfluss auf Vögel und Insekten

Für größere Insekten und auch Vögel stellt das Netz teilweise eine Herausforderung da. Mit „größere Insekten“ sind beispielsweise Schmetterlinge, aber auch dgrößere Bienen, Hummeln, etc. gemeint. Es braucht wohl etwas Konzentration sich eine Masche auszusuchen und hindurch zu flattern/fliegen/schweben.
Vögel brauchen manchmal, wenn sie auf der Terrasse gelandet sind, beim wieder auffliegen ein paar Anläufe. Das Netz ist oben offen, aber es ragt einige Zentimeter nach innen rein um Kletterversuche der Katzen spätestens nach oben hin zu unterbinden.
Seit dem in Neos favorisiertem Eck des Netzes eine Stele mit bunten Glaseinsätzen steht ist das etwas besser geworden, so dass sich die Vögel zumindest mal nicht in das Eck verirren. Aber gelegentlich braucht das schon den ein oder anderen Anlauf.
Im Netz verfangen hat sich bisher noch kein Tier. Weder Vogel noch Anderes.

Die Tests

Zu Beginn hatte Athos mal das Netz getestet und versuchte auf ein Mäuerchen hinter dem Netz zu springen, was natürlich gar nicht funktionieren wollte.
Neo hatte das Netz mal angetascht und es als viel zu wackelig eingeordnet. Und Pino hatte einfach mal versucht ob er nicht trotz Netz einfach weiter laufen kann. Aber das Netz gab seinem Sturköpfchen nicht nach.
Diese Versuche begrenzten sich auf einen sehr engen Zeitraum von ein bis zwei Wochen, als das Netz noch neu war.
Mittlerweile finden diese Versuche nicht mehr statt und ich lasse die Kater auch teilweise „ohne Aufsicht“ draußen, wobei das immer noch bedeutet, dass ich sie von der Küche aus durch die vielen Fenster sehen kann.
Wirklich alleine werde ich sie draußen wohl nie herumstrolchen lassen.

Andere Katzen

Nachdem der Katzennetzbereich mehr oder weniger mitten im Garten steht können fremde Katzen (und auch andere Tiere) den Garten von allen Seiten trotzdem passieren.
Das führt dann gelegentlich zu Katzenbegegnungen. Meine zwei innerhalb des Netzes und eine fremde Katze außerhalb.
Neos Reaktion auf solche Begegnungen ist sich zu verstecken. Athos hingegen ist neugierig und guckt sich das andere Katz gerne an.
Diese Begegnungen waren bisher alle friedlich. Es gab kein Gegrolle oder Gefauche und es wurde Abstand gewahrt.
Wenn Neo aber gerade „alleine“ draußen ist und Athos drinnen bei einem solchen Besuch, dann eilt Athos zu Neo bzw. zum fremden Katz.
Vielleicht zur Verstärkung von Neo, vielleicht auch einfach doch um zu gucken ob er dem fremden Katz nicht doch irgendwie was auf die Nase geben kann. So genau hat Athos das nicht verraten.
Häufig sind diese Katzenbesuche aber nicht. Zumindest nicht wenn die Katerchen draußen sind oder wir es anderweitig bemerken.

Der Wildwuchs – Kletter- und Schlingpflanzen

Als letztes möchte ich noch die Sache mit den Pflanzen am Netz erwähnen.
Ich habe den Garten im letzten Jahr sehr eifrig bepflanzt und natürlich auch die Bereiche, die an das Katzennetz heran reichen.
Nichts davon beeinträchtigt das Katzennetz in irgendeiner Weise.. bis auf den Wildwuchs, der sich an der Hecke zum Sommer hin ausbreitet.
Auf der einen Seite erobert jedes Jahr von neuem ein wilder Wein die Hecke und auf der anderen Seite ist es ein Schlingknöterich.
Letzteres möchte gerne auch das Katzennetz erobern und streckt seine Triebe regelmäßig in dieser Richtung aus und schwubdiwup verknotet es sich in den Maschen des Netzes.
Immer mal wieder schneide ich diese Triebe weg und befreie das Netz aus den Schlingen dieser Pflanze. Man sollte also in die Nähe des Netzes keine Kletter oder Schlingpflanzen pflanzen um das Netz nicht auf Dauer zu beschädigen.

Dieser Katzennetzaufbau hat den Katern und mir schon viele schöne Tage draußen im Garten und auf der Terrasse ermöglicht. Die Kater genießen es und ich mit ihnen. Daher ist das Netz für uns eine wirklich gute Entscheidung gewesen.

Achso.. und wer sich nun fragt was die erstbeste Investition am Haus war – das war ganz eindeutig der Hitze- und Sonnenschutz am Wintergarten.

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