Obstbaumschnitt
Der erste Akt ist bereits vollbracht. Ich habe nach bestem Wissen und Gewissen meine jungen Obstbäume im Garten geschnitten, nachdem es um den 25. Januar herum ein paar wärmere oder zumindest mal frostfreie Tage gab.
Ich lerne ja immer noch was man da so alles tun soll oder auch nicht und was und wie überhaupt.
Nun ging es aber erst einmal um den Pflanzschnitt für die Ulmer Wachsbirne und Erziehungsschnitte für den Rest.
Die Mirabelle von Metz habe ich letztes Jahr bereits mit ausgeführten Pflanzschnitt erhalten, was ich sehr praktisch fand.
Ich vermute, dass ich für die Ulmer Wachsbirne irgendwann in der Vegetationsperiode, also wenn das Bäumchen grün wird, zwei der drei zarten Äste mal etwas in die waagrechte bringen sollte. Oder eben zumindest irgendwas zwischen 45 und 90 Grad zum Stamm. So wird es wohl empfohlen. Die Empfehlung was man dafür verwendet geht von schnöden Heringen im Boden, die dann den Ast mit einem Seil erziehen, über spezielle Astspreizer bis hin zu Angelgewichten, die an den Baum gehängt werden.
Die Lösung mit den Heringen gerfällt mir aktuell am Besten. Zumindest kann man Heringe immer brauchen und sie sind nicht so stark an einen Anwendungszweck gebunden wie eben beispielsweise Astspreizer.
Aber das ist etwas für eine andere Jahreszeit. Jetzt noch nicht.
Bei der Baum- oder Bäumchen-Schneideaktion wurde noch ein bisschen mehr geschnitten. Die alten Herbsthimbeeren von letztem Jahr wurden bodennah abgeschnitten. Die Zitronenmelisse ebenso und noch weitere Kräuter genauso. Ganz besonders der Salbei. Nein, der muss nicht verholzen. Den kann man jedes Jahr schneiden. Der treibt von unten frisch aus. Das sieht man dann auch schon gleich, wenn man den richtigen Schnittzeitpunkt erwischt.
Die Rosen schneide ich erst etwas später, wenn die dämliche Forsythie vom Nachbarn blüht. Immerhin für diese Art „Anzeige“ ist der Strauch gut. Und wie ich mich kenne, werde ich dann wohl auch die Johannisbeeren und Stachelbeeren schneiden.
Dazu dann aber mehr, wenn es soweit ist.
Und weil bei der ganzen Schnippelei natürlich wieder Pflanzenmaterial anfällt, konnte ich auch meine Komposter ausleeren und frisch befüllen.
So super optimal ist das mit diesem Trommelkomposter nicht. Zumindest wenn man die feine Komposterde kennt, die bei einem offenen Kompost entsteht. Aber für den kleinen Garten und das bisschen Schnittmenge tut es das und immerhin kommen keine Mäuse oder Ratten an den Kompost um sich dort einzunisten.
Feinkrümelige Erde wird es dann eben erst nachdem ich den „Kompost“ rausgeholt und verteilt habe. So ganz ohne Bodenlebewesen geht das halt nun mal doch nicht.



Die konventionelle Gartengestaltung
Während ich da über das „Gestrüpp“ zu meinen Bäumchen gestiefelt bin, musste ich immer wieder an den neu angelegten Garten eines Familienmitglieds denken. Der Gärtner bekam freie Hand und ein ordentliches Budget. Dafür wurde eine recht große Kiesfläche und drum herum geschwungene Pflanzbereiche angelegt. Ich kenne die Details der Pflanzung nicht, was da nun genau in die Erde gesteckt wurde. Aber viel heimisches Zeugs wird es wohl nicht gewesen sein. Zumindest ein Teil der neu angelegten Hecke wurde mit einem Kirschlorbeer bestückt, damit es „zum Nachbarn passt“.
Ähnliches Vorgehen hatte ich bei meinem ersten Gärtner befürchtet. Zumindest haben die paar Gesprächsschnipsel über Pflanzideen ausgereicht mich davon zu überzeugen, dass ich den Garten selbst bepflanzen möchte. Und nun bin ich ganz glücklich mit meinen wertvollen Pflänzchen. Und natürlich hat da noch das ein oder andere Platz im Garten. Und diese Plätze werden genauso wieder an sorgsam ausgesuchte heimische Pflanzen vergeben. Ich muss mich nur entscheiden, was da hin soll und das ist bei der Vielfalt von heimischen, hübschen, fruchtbringenden Pflanzen nicht so einfach.
Ein neues Projekt
Und natürlich gibt es auch in diesem Jahr wieder ein Projekt im Garten. 2023 wurde der Garten in der aktuellen Form angelegt und 2024 wurde die Hecke entfernt. Das Projekt in diesem Jahr wird nun deutlich kleiner als die bisherigen. Bei der Anlage des Gartens gab es „leichte Missverständnisse“ zwischen dem ausführenden Gärtner und mir. Und so endete ich nicht mit einer schmalen Treppe zur oberen Pflanzeben sondern mit eine Art Podest oder Plateau mit 1,7x2m und 1x2m, das verdichtet und mit Kies befüllt wurde. Ich war und bin darüber genauso „begeistert“ wie über den viel zu breiten Kiesweg entlang des Hauses durch den Garten.
Wenn ich das grundlegend ändern wollen würde, bräuchte ich einen Presslufthammer, weil die Steine dieses Podests einbetoniert wurden. Was mir aber bleibt ist, dass ich diese Flächen optisch verkleinern kann. Beispielsweise durch Pflanzen für einen Steingarten. Und so steht bereits Mauerpfeffer, Katzenpfötchen, Glockenblumen und Sand-Thymian auf der Bestellliste um diese Flächen genauso für die Insekten und Tiere nutzbar zu machen wie der Rest des Gartens.
Ansonsten werden die verbleibenden Lücken noch bepflanzt, die es noch so zwischen drin gibt in den verschiedenen Pflanzbereichen. Eine zweite Weide darf noch einziehen, genauso wie zwei Holunder*, die auf einen Meterstamm gezogen wurden. Sie sollen den Eingang zur oberen Pflanzeben bilden. Ich war lange Zeit am Überlegen, ob es nicht doch lieber eine Birnenquitte sein dürfte. Aber angesichts der vielen Birnbäumchen habe ich mich dann doch lieber für die Holunder* entschieden.
*) Edit März 2025: Nein, es wurde doch kein Holunder. Ich habe mich im Laufe der Zeit umentschieden und anstelle der Holunder Zibarten (Wildpflaumen) gepflanzt.
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