Vor lauter Begeisterung über die tolle Hagebutten-Birnen Marmelade habe ich ganz vergessen etwas über diese Früchte der Rosen an sich zu schreiben.
Bevor ich mich an dieses Küchenabenteuer gewagt habe, habe ich mich mal wieder sehr genau informiert und das kann ich dir hier nun weiter geben.
Ganz grundsätzlich ist es wohl so, dass potentiell jede Rose Hagebutten ausbilden kann, wenn man sie lässt. Für die Fruchtbildung benötigt die Pflanze Energie, so dass man bei „Schmuckrosen“ die Bildung der Hagebutten verhindert und die verblühten Rosen abschneidet. Es gibt auch „selbstreinigende“ Rosen, die von sich aus die verblühten Rosen abwerfen. Edelrosen sind so stark gezüchtet, dass auch diese Arten sich mit dem Bilden von Früchten schwer tun und es kaum dazu kommt.
Je nach Art der Rose werden die Hagebutten unterschiedlich groß und sie können auch verschieden geformt sein. Im Querschnitt sind sie meistens oval, rund oder eine Mischform aus beidem. Der Farbton hängt von der Reife ab, meistens ist es aber ein kräftiges rot. (Hagebutten mit anderen Farben habe ich bisher noch nicht gesehen.) Die Größe kann variieren von 0,5 bis 3cm.
Möchte man die Hagebutten für Marmelade, Essig, Sirup oder anderes verwerten lohnt es sich auf die Suche nach größeren Hagebutten zu gehen.
Es gibt keine Rosensorte die giftige Hagebutten hervorbringt. Alle Rosenfrüchte dieser Art sind essbar. Hagebutten kann man auch roh essen. Nach dem Frost kann man das Fruchtmark vorsichtig aus den Hagebutten drücken, wenn man den Blütenansatz abknipst. Alternativ kann man die Hagebutten aber auch aufschneiden, die Kernchen entfernen und die übrig gebliebene Fruchtschale essen.
Aus den Kernen und Härchen der Hagebutten lässt sich Juckpulver herstellen. Der Juckreiz wird dabei nicht über eine chemische Verbindung hervorgerufen sondern über die Mechanik, da die Härchen sich in der Haut regelrecht verhaken. Allerdings reagiert nicht jeder Mensch gleich stark auf die Härchen und den Juckreiz. So hatte ich keine Probleme damit mit aufgeschnittenen Hagebutten zu hantieren und auch die rohen Hagebutten, mit mehr oder weniger gut entfernten Kernen und Härchen, zu kosten.
Nach der Zubereitung der Hagebutten kann aus den Kernen nicht nur Juckpulver, sondern auch „Kernlestee“ hergestellt werden. Also ein feiner Tee aus den Kernen der Hagebutten. Wie das genau funktioniert, ist beispielsweise hier erläutert: Kostbare Natur – Hagebuttentee und Kernlestee selbermachen
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Ich bin ehrlich gesagt, ganz verliebt in die Dinger. Die Wildrose direkt gegenüber meiner Haustüre hat in diesem Jahr erstmalig wieder geblüht und anschließend Hagebutten ausgebildet, so wie auch viele anderer meiner Rosen im Garten. Diese Wildrose war aber tatsächlich der Ideengeber das doch einfach mal auszuprobieren was man mit Hagebutten machen kann und wie das überhaupt funktioniert.
Marmelade aus den Früchten zu kochen, ist schon mal eine sehr gute Idee. Auf meinem Zettel steht noch, dass ich noch einen Essig ansetzen möchte und auch Sirup finde ich recht reizvoll. Ich werde berichten, wenn davon nochmal etwas gut gelingt. Beim Essig wirst du aber länger auf das eventuelle Ergebnis warten müssen, da hier eine Ziehzeit von 3-4 Wochen üblich ist.
Weitere Informationen:
Reformhaus – Hagebutte, die Königin des Vitamin C
AOK – Hagebutte: ein heimisches Superfood
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