Als ich im letzten Jahr, ein paar wenige Bäumchen in den Garten gepflanzt habe, war ich auf auf der Suche nach der Ulmer Wachsbirne oder auch Albecker Wachs- oder Butterbirne.
Diese Sorte wurde 1868 auf der Anhöhe zwischen Ulm und Albeck entdeckt und wird seit ca. 1880 kultiviert.
Leider war ich im letzten Jahr nicht fündig geworden und auch in diesem Jahr sah es erst nicht so aus, als ob ich eine Pflanze dieser Art finden würde, aber tatsächlich führt die Baumschule Baumgartner aus Nöham (ca. 60km vor Passau) diese und andere Liebhabersorten von verschiedenen Obstbäumen.
Normalerweise würde ich erst darüber schreiben, wenn die Bestellung auch geklappt hat und das Bäumchen eingebuddelt im Garten steht.
Bis es soweit ist dauert es noch ein ganzes Weilchen, weil die Wachsbirne erst im Spätherbst versandt wird, passend zur richtigen Pflanzzeit.
Aber ich freue mich wirklich sehr auf dieses Bäumchen. Und auch wenn es hier im Garten nicht wirklich auf Ertrag ankommt freue ich mich doch auch sehr darauf von all den Zwergbirnen, der „Köstliche von Charneux“ und besagter Wachsbirne mal die ein oder andere Frucht zu kosten.
Vom Apfel-Liebhaber zum Birnenliebhaber
Ich war ja früher eher ein Apfelliebhaber. Aber, dank der ausgeuferten Pollenallergie, kann ich Äpfel roh nicht mehr ohne Nachwirkungen essen.
Damals bevorzugte ich eher säuerliche Äpfel wie den Granny Smith oder Cripps Pink (besser bekannt als Pink Lady) oder andere Crisp Sorten. Also eher neuere Sorten.
Und auch wenn ich Hamburg auf den Märkten und im alten Land eine ganze Weile recht ausgiebig nach für mich verträglichen alten Apfelsorten gesucht habe, bin ich mit den alten Sorten nie so richtig warm geworden.
Irgendwann bin ich dann doch auf Birnen umgestiegen und habe erst einmal gelernt wie viele unterschiedliche Sorten es davon gibt. Und seit dem bin ich ein Birnenliebhaber geworden.
Der Birnbaum als Gewinner des Klimawandels
Als es dann an die Gartenplanung ging, habe ich besagte Zwergbirnen und eine etwas größere Birne, die Köstliche von Charneux, eingeplant.
Und tatsächlich hat letztere dieses Jahr auch schon geblüht und ein paar Früchte ausgebildet von denen zwei noch hängen.
Bei der Recherche welche Birnensorten es sein sollen bin ich eben auch über besagte Ulmer Wachsbirne gestolpert und auch über interessante Artikel aus denen mehr oder weniger hervorging, dass Birnbäume besser für den Klimawandel mit den steigenden Temperaturen gerüstet wären, als das Apfelbäume sind. Ich finde den Artikel leider nicht mehr, aber so in etwa stand drin, dass durch die höheren Temperaturen im Frühjahr die Apfelblüte früher einsetzt und damit dann aber die Gefahr besteht, dass die Blüten bei doch noch auftretenden Frösten absterben.
Bei Birnbäumen ist man früher immer davon ausgegangen, dass sie vor allem wärme lieben und genau das können wir nun bieten.
Birnbäume, Maulbeerbäum und Esskastanienbäume wurden im Artikel als Gewinner des Klimawandels genannt, zumindest waren das die paar Obstbäume, die ich mir aus der Liste gemerkt hatte.
Esskastanien hätte ich auch sehr reizvoll für den Garten gefunden, aber die mögen keinen alkalischen Boden und Maulbeerbäume werden viel zu groß für meinen kleinen Garten.
Zwei Säulenapfelbäumchen habe ich auch gepflanzt und dabei bewusst zwei Sorten ausgewählt, die besonders spät blühen und entsprechend spät die Früchte ausbilden, sprich Winteräpfel. Immerhin möchte ich mir gelegentlich auch einen Apfelkuchen oder eine Apple Butter machen. Und zumindest in diesem erst Jahr scheint die Rechnung aufzugehen. Zumindest haben die Säulenapfelbäumchen zur gleichen Zeit geblüht wie die Birne.
Nun vertreibe ich mir also die Wartezeit auf das Bäumchen mit der Vorfreude darauf.
Aktuell habe ich übrigens echt wenig Erfahrung mit der Kultivierung von Birnbäumen. Ist ein Apfelpflücker dazu geeignet Birnen zu ernten oder nimmt man da lieber was anderes?
Aber das werde ich dann schon lernen, irgendwann, wenn es soweit ist. Davor stelle ich mich erst einmal der Herausforderung den Schnitt von Birnbäumen zu erlernen. Genauer dem Erziehungsschnitt, da es ja allesamt noch sehr junge Bäumchen sind.