Von einem Yorkshire Pudding oder vielleicht sogar auch amerikanischen Popovers, hast du sicher schon mal was gehört. Nun bei beiden Gebäcken handelt es sich um „Batter Puddings“ also Teig-Pudding, wenn man es tatsächlich wörtlich übersetzen möchte.
In diese Reihe gehört auch der schwäbische Pfitzauf. Manche bezeichnen es auf als „schwäbisches Souffle. Ich kenne dieses Dessert und ich habe es auch schon mal gegessen. Aber das ist schon sehr lange her, so dass ich nicht mehr weiß wo und wie und überhaupt.
Pfitzauf – die traditionelle schwäbische Süßspeise
Der Pfitzauf ist eine traditionelle schwäbische Süßspeise, die vermutlich Ende des 18. Jahrhunderts entstand.
Der Teig besteht aus Milch, Eiern, Mehl, Butter, Zucker und etwas Salz und wird in speziellen Pfitzaufformen gebacken, bis er sich luftig aufbläht. Pfitzauf wird warm serviert, meist mit Puderzucker bestäubt und zusammen mit Kompott oder Vanillesauce gegessen.
Andere Batter Puddings
Der Yorkshire Pudding stammt aus Nordengland und ist schon seit dem frühen 18. Jahrhundert bekannt. Das älteste gedruckte Rezept erschien 1737 unter dem Namen „Dripping Pudding“. Der Teig besteht ebenfalls aus Milch, Eiern und Mehl, enthält aber keinen Zucker. Er wird traditionell in heißem Bratenfett gebacken und bildet eine knusprige, goldbraune Kruste, während das Innere weich bleibt. Ursprünglich wurde der Pudding unter dem Braten im Ofen zubereitet, sodass das herabtropfende Fett den Teig aromatisierte. In England wird er bis heute als herzhafte Beilage zu Roastbeef serviert und gilt als wichtiger Bestandteil des klassischen Sonntagsessens.
Die Popovers sind die amerikanische Variante des Yorkshire Puddings. Sie entstanden im 19. Jahrhundert, als englische Siedler ihre Rezepte in die Neue Welt mitbrachten. Der Teig ist im Grunde derselbe. Beim Backen geht er stark auf und wölbt sich über den Rand, wovon sich der Name „pop over“ ableitet. Popovers werden sowohl süß zum Frühstück als auch als pikante Beilage zu Fleischgerichten gegessen.
Zusammengefasst aus https://www.foodtimeline.org/foodpuddings.html
Beim Besuch des Töpfermarkts kamen mir die Pfitzauf wieder in den Sinn weil dort auch Backformen aus Keramik und so auf eine Pfitzaufform zum Verkauf angeboten wurde. Mir war das auf dem Markt viel zu teuer, hatte ich doch im Sinn, dass man diese Formen bis vor ein paar Jahrzehnten in Süddeutschland auf den Flohmärkten noch hinterher geschmissen bekam.
Ich war nun schon sehr lange nicht mehr auf Flohmärkten, so dass ich nicht sagen kann, ob man nun damit immer noch beworfen wird. Aber so eine war früher schon sehr häufig in den schwäbischen Haushalten vorzufinden.
Ich habe ein bisschen im näheren Bekannten- und Verwandtenkreis herum gefragt, und tatsächlich lies sich auch in meinem Umkreis eine solche Form mit entsprechend dicker Staubschicht finden.
Nun ist sie bei mir und ich freu mich sehr darüber mal wieder so einen Schatz im Küchenschrank zu haben.
Für den ersten Versuch habe ich mich an einem der Rezepte für Pfitzauf versucht. Erst im Nachhinein habe ich dann noch erfahren, dass das Milch-Mehl Verhältnis eigentlich 2:1 sein sollte. Aber so grob kam das ja schon hin.




Pfitzauf (6 Portionen)
Gesamt ca. 1457kcal, pro Portion ca. 243kcal
Du kannst dieses Rezept in Pfitzaufformen zubereiten, aber auch in backofenfesten Tassen oder kleinen Auflaufförmchen.
Zutaten
60g Butter oder Margarine
250ml Milch
50g Zucker
2 Eier
eine Prise Salz
150g Mehl
Zubereitung
Die Butter oder Margarine kurz schmelzen.
In der Zwischenzeit den Backofen auf 180 Grad Umluft vorheizen und die Form gründlich fetten.
Nun die geschmolzene Butter oder Margarine mit der Milch, Eier, Zucker und Salz verrühren. Das Mehl hinzufügen und zu einem Teig verrühren.
Die Formen zur Hälfte oder maximal 2/3 füllen und anschließend in den Ofen stellen.
Backe die Pfitzauf für ca. 35 bis 40 Minuten bei 180 Grad Umluft bis sie goldbraun geworden sind. Öffne den Backofen während dem Backen nicht.
Anschließend verteilst du die noch heißen Pfitzauf auf Teller und bestreut mit Puderzucker.
Die Pfitzauf werden am besten noch warm gegessen.
Wenn etwas Gebäck überbleibt kann es auch noch am nächsten Tag mit etwas Marmeladen oder Kompott gegessen werden.
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