Ca. 4,5 Wochen bin ich nun im Homeoffice, genauer seit dem 16. März. ( Nein, ihr braucht jetzt nicht nachzählen und auf den Kalender schauen – 1,5 Wochen hatte ich Urlaub.)
Nun ist das nun tatsächlich das erste Homeoffice für mich seit dem Wiedereinstieg in den Job nach meiner Krankheit. Das ist nun ca. 1 3/4 Jahr her.
Und ich hatte mich damals sehr bewusst dagegen entschieden meine Homeofficeoption zu nutzen.
Das Problem lag und liegt immer noch bei der Trennung, der Abgrenzung und dem Loslassen der Arbeit, wenn es Richtung Feierabend geht.
Im Büro habe ich das nach einigen Monaten nach der Wiedereingliederung gut geschafft. Dort stellte das kein Problem mehr dar.
Und nun sitze ich hier fast täglich im Homeoffice und kann euch jetzt erst darüber berichten, wie anstrengend der Versuch dieser Abgrenzung für mich im Homeoffice in den ersten 3,5 Wochen war.
Zu Anfang klappte es tatsächlich gut.
Ich fing zeitig an, machte Mittag mit den Katerchen und saß rechtzeitig mit Pino auf dem Sofa in der Abendsonne.
Das kostete Kraft. Enorm viel Kraft die Themen nicht gedanklich mitzunehmen, sich nicht noch Abends schnell an das Notebook zu setzen oder was auch immer.
Aber es gelang..erstmal.
Solange, bis ich dann in meiner Freizeit an meinem privaten Notebook meine Fotos für den Blog hier bearbeitete. Das mache ich in der Regel alle paar Wochen mal, also nicht jeden Tag, nicht jede Woche.
Aber da wurde mir bewusst, dass es hier, trotz der luxuriösen Situation durch ein eigenes Arbeitszimmer, keine physische Trennung gibt.
Die Folge davon: Noch mehr Stress und Kraft um zumindest eine geistige Trennung der Bereich hin zu bekommen.
Bis kurz vor meinem Urlaub hat das dann tatsächlich auch einigermaßen geklappt. Es gab bessere und schlechtere Tage, aber ich erreichte einen Level dem Eindringen der Arbeit in meiner Freizeit zu widerstehen und mich abzugrenzen.
Yes, Urlaub.. Mit Zahn-OP bei meinem kleinen Athos und viel Sofa sitzen.
Ich habe nicht zu oft an die Arbeit gedacht und auch das Notebook blieb unangetastet.
Immerhin bestellte ich mir in dieser Zeit erst einmal eine etwas bequemere Sitzgelegenheit für den Schreibtisch.
Für meine bisherigen Tätigkeiten dort hat einer der Stühle zu meinem Esstisch vollkommen ausgereicht. Aber nach 8 Stunden auf so einem Stuhl merke selbst ich jeden Knochen.
Gut, der Urlaub war vorbei und es ging wieder bergab. Steil bergab.
Die bis dahin erarbeitete geistige Trennung zwischen Arbeit und Freizeit war gefallen und musste neu aufgebaut werden. Dabei halfen die teilweise nicht all zu wichtigen oder ergiebigen Telefonkonferenzen nicht gerade.
Also gut, nochmal von vorn.
Immerhin hatten die Wochen bisher lediglich vier Tage, was ja schon mal ganz nett ist und auch diese nun fast vergangene Woche hatte für mich einen Urlaubstag.
Immerhin.
Und ja, es klappt wieder besser mit der Trennung, mit dem Abstand zur Arbeit. Aber auch das brauchte Geduld und tatsächlich nicht ganz soviel Kraft wie beim ersten Versuch.
Mittlerweile besitze ich auch meinen „Bürostuhl“. Ein ergonomisches Dingens ohne Lehne. Offiziell nennt man so etwas wohl Kniestuhl.
Man kann damit schaukeln bzw. wippen. Und es ist deutlich bequemer als der zuvor genutzte Stuhl.
Ein Headset ist auch noch kurzfristig eingezogen.
Ausgerüstet bin ich nun also, auch wenn mich der Firmenrechner durchaus gelegentlich mit einem BIOS-Peep begrüßt.
Der „Stuhl“ hat nun neuerdings den Effekt, dass ich gerne mal die Funkmaus vom Tisch schiebe. Ja, auch der Schreibtisch an sich ist nicht all zu groß. Aber gut ja, für ein Notebook und einen Monitor reicht es vollkommen aus. Für zwei Notebooks, einem Monitor, einer Tastatur und zwei Mäusen und einer Steckdosenleiste wird es nun mal etwas eng.
Also gewöhne ich mich gerade an eine nicht bewegliche Maus, also eine Maus mit Trackball. Immerhin schiebe ich die nicht mehr über die Tischkante.
Ich versuche nun also die unnützen Telefonkonferenzen gelassener anzugehen. Die Mute-Funktion ist mein absolutes Lieblingsfeature und ingsgesamt weniger Stress in mir aufbauen um diese Trennung aufrecht zu erhalten. Ich weiß, dass ich es schaffe, dass ich auch im Homeoffice die Abgrenzung zwischen meinem Beruf und mir hinbekomme.
Es ist ein Prozess und dieser braucht Zeit, genauso wie es damal Zeit gebraucht hat um im Büro die Abgrenzung zu schaffen.
Das Eine ist der Job und das Andere ist mein Leben, meine Freizeit.
Ja, mein Beruf macht mir Spaß und das ist auch gut so. Umso wichtiger ist es für mich diese Abgrenzung zwischen Beruf und Freizeit zu erhalten.
Und das ist manchmal, gerade im Homeoffice, echt nicht einfach.
The struggle is real – nie hat diese Phrase besser gepasst als zu dieser Situation mit dem Homeoffice und mir.
2 Kommentare
Hallo Martha,
ich kann dich so gut verstehen mit dem Problem der Abgrenzung und dem Loslassen der Arbeit. Seit 3 Wochen sitze ich auch im Homeoffice und finde es schrecklich. Die Arbeit ist in meiner Wohnung und während es mir anfangs noch leichter fiel (ich hatte einen Arbeitslaptop von der Arbeit in einem Raum stehen, den ich nach Feierabend nicht mehr betrat und meinen privaten Laptop in einem anderen Raum), ist es seit ca. 1 Woche total schwierig (Arbeit und privat auf einem Laptop, da wir alle den Arbeitslaptop aus Gründen wieder abgeben mussten). Seitdem vermischt sich alles viel mehr und ich finde eh meist kein Ende, wenn ich gerade über eine Aufgabe sitze. Schwierig … Mein Lichtblick ist, dass ich ab nächster Woche wieder normal auf der Arbeit bin und nicht mehr von zuhause aus arbeiten muss. Sonst würde ich vermutlich durchdrehen …
Ich wünsche dir alles Gute und drücke die Daumen, dass du die Abgrenzung für dich gut hinbekommst!
Liebe Grüße
Karina
Oha, beides auf einem Rechner, das wäre nochmal eine Schwierigkeitsstufe oben drauf für mich in dieser Situation. Aber ja, es scheinen doch mehr damit Probleme zu haben, als das so den Anschein hatte.