Vegan im Februar – Vebruar Teil 1 (01.-15.02.2020)

Es wundert mich etwas, dass es den Hashtag Vebruar in den sozialen Medien praktisch nicht gibt. Aber letztendlich kann mir persönlich das egal sein.
Der Veganuar geht für mich im Februar weiter und damit wird der Februar für mich zum Vebruar.

Zum Beginn des neuen Monats habe ich mich etwas mit den Fleisch- und Fischimitaten beschäftigt.
Ich habe Nuggets probiert, „Chicken“ Stäbchen und panierten „Fisch“.
Schlecht schmeckte nichts davon und es kam auch gut nah an die jeweiligen Originale ran. Manches hätte mehr Gewürz vertragen, aber im Prinzip war daran nichts auszusetzen.
Dennoch, das ist zwar alles vegan, aber es ist eben Fastfood. Nicht mehr und nicht weniger. Sowas isst man, weil man es essen will, nicht weil man meint, dass es besonders gesund oder nahrhaft ist.
Es sollte also eher eine Ausnahme sein und genauso wie ich bisher sehr selten zu „echten“ Burgern Chicken Nuggets, Fischstäbchen oder Backfisch gegriffen habe, wird es auch das bei mir eher selten geben.

Das nächste Projekt oder eher Experiment in meiner Küche Ende Januar war eine „Käsesauce“.
Ich wollte sie so nah dran an diesen Käsedip wie nur irgendwie möglich machen.
Nein, ich bin noch nicht lange genug von Käse weg um mich selbst mit Hefeflocken oder Cashewmus zu vergackeiern. Diese Geschmackserinnerung bleibt mir noch etwas und daher ist dieses Vorhaben eine wirkliche Herausforderung.
Im ersten Versuch kurz vor dem Superbowl hat mir die Hafermilch einen Strich durch die Rechnung gemacht. Zu süß. Viel zu süß.
Da half dann auch kein Salz mehr.
Immerhin hatte ich dann eine nette pikante Sauce zu meinen Nachos beim Superbowl.

Und die nächste Herausforderung wartete schon auf mich. Immerhin steht mir ja mein Geburtstag bevor. Dazu bringe ich im Normalfall den Kollegen immer Kuchen mit.
Dafür hatte ich mir einen Brownie-Cheesecake ausgeguckt.
Der erste Versuch gelang sehr gut. Der obere Teil des Kuchens war exzellent. Der untere Teil vielleicht minimal zu matschig, aber genau das mag man ja an dieser Brownie-Cheesecake Kombination.
Das vegane Backen war in diesem Fall tatsächlich einfacher als gedacht.

Das Rezept dazu bekommt ihr vielleicht morgen schon.
Es war übrigens das erste mal in meinem Leben, dass ich einen Kuchen zur Probe vorgebacken habe. Aber das Abenteuer „Vegan Backen“ war mir doch zu unsicher um gleich einen ersten Versuch mitzubringen.

Warum ich nicht irgendwelche Rezepte suche und nach diesen Backe und Koche?
Weil mir das nicht so viel Spaß macht, wie selbst zu experimentieren. Und in den allermeisten Fällen gibt es die Rezepte, die ich im Kopf habe, schlicht und ergreifend nicht. Noch nicht und zumindest nicht im deutsch- oder englischsprachigen Raum. Also muss ich wohl oder übel selber ran. Und dann daraus gerade beim Betreten von Neuland aka vegan Backen durchaus eine kleine oder große Versuchsreihe entstehen.

Der Italiener versorgt mich weiterhin beim gemeinsamen Mittagessen mit den Kollegen Donnerstags mit toller Pasta.
Am 06.02. waren es Spaghetti Aglio e Olio mit Spinat und Tomaten und am 13.02. waren es Penne mit einem Rukola-Pesto..
Na, wer erkennt den Denkfehler? Richtig ja, beim Pesto ist klassischerweise Parmesan mit drin. Hier wohl auch. Aber gut. Beim nächsten mal anders.

Was können vegane „Würstchen“? Schmecken die?
Mir war zum Wochenende sehr nach Kartoffelsalat mit Würstchen. Immerhin hatte ich ja noch die Mayonnaise von dem „Fisch“-Burger, den ich mir in der Woche davor gegönnt hatte.
Vegane „Würstchen“ gibt es, habe ich im entsprechenden Bio-Supermarkt gelernt, aus Lupinen, Soja, Seitan und was noch alles. In unterschiedlichen Formen und mit unterschiedlicher Würzung.
Also habe ich mich wieder durchprobiert. Die Soja-„Würstchen“ gewannen gegen diese aus Lupinen. Und diese aus Seitan waren genau in der Mitte. Nicht so trocken wie die Produkte aus Lupinen, aber auch nicht so gut wie die Soja-„Würstchen“.

Und permanent erinnert mich meine Suche nach veganen Lebensmitteln an meine Tante, die die vegane Ernährung schon vor knapp 25 Jahren für sich entdeckt hat. Und an ihren Besuch bei der Hochzeit meiner Cousine zu der sie sich, zum Schrecken meiner anderen Verwandten, ihr eigenes Essen mitgebracht hatte. Darunter eine Sesambrezel und ein Aufstrich, den sie sich extra aus dem Reformhaus besorgt hat.
Seit damals hat sich viel getan und es ist wirklich einfach sich vegan zu ernähren sofern man es denn möchte und der permanenten Präsenz von tierischen Produkten in der Werbung und in unserer Umgebung widerstehen kann.

Dennoch, ein Problem zeigt sich immer und immer wieder. Zumindest empfinde ich es als Problem.
Ich finde keine veganen Schokoküsse…
Gibt es die nicht? Echt nicht? Wieso nicht?
Mensch, ihr da, ja ihr in der Lebensmittelindustrie, macht doch mal was dagegen.
Danke.

Veganuar – Teil 1: Die Entscheidung und die Vorbereitung
Veganuar – Teil 2: Der Anfang (01.-10.01.2020)
Veganuar – Teil 3: Eine vollständige Ernährung (11.-17.01.2020)
Veganuar – Teil 4: „Ich fühle mich sicher.“ (18.-24.01.2020)
Veganuar – Teil 5: Die letzte Woche? Vebruar? (25.-31.01.2020)

Vegan im Februar – Vebruar Teil 1 (01.-15.02.2020)