Von Tafel-, Kaffee- und Kombiservice und meinem persönlichem Geschirralbtraum

Ihr kennt sie, die bunten zusammengewürfelten Geschirrsammlungen mit ausgeblichenem Dekor, dem ein oder anderen Sprung oder angeschlagenen Rändern.
Mittlerweile sagt man wohl Vintage dazu.. oder mein persönlicher Geschirralbtraum.
Meine Eltern hatten ein wahres Geschirrsammelsurium. Mindestens sechs unterschiedliche Geschirrservice versteckten sich in den Schränken und dazu noch ein Stapel Teller als Überbleibseln von weiteren Servicen.
Natürlich waren mindestens drei Geschirrservice Besuch und Gästen vorbehalten. Der Stapel bunt gemischter Teller war das „Kochgeschirr“ und die anderen drei Service durften alltäglich genutzt werden.
Als ich dann auszog hatte ich noch keinen Hausstand. Keine Teller, keine Tassen.
Ganz praktisch veranlagt wie ich damals war, kaufte ich mir mein erstes Geschirr als riesenhaftes Kombiservice direkt im Möbelhaus, in dem ich mir auch Bett, Schrank, Esstisch und Co. kaufte.
Das war damals eine Schnellschuss-Entscheidung. Ich wollte mich eigentlich nicht damit beschäftigen wie so ein Geschirr denn nun aussehen muss um mir zu gefallen, aber es sollte auf jeden Fall das Kapitel Geschirr abhaken und zwar komplett. Daher der Griff zum Kombiservice.

Immerhin.. Das Geschirr war dafür gar nicht schlecht. Schwarze und graue gebogene Linien auf weißen eckigen Tellern und Tassen mit abgerundeten Ecken.
Das war nicht unbedingt schön, aber eben ok.
Einige Jahre später wuchs aber dann doch der Wunsch nach einem Service, das mir auch gefällt.
Und damit begann ich mit meiner Suche.

Es gibt wahnsinnig tolle Geschirrmarken. Villeroy und Boch, Kahla und Co sind die großen Namen, die den meisten sicher bekannt sind. Aber auch die Preisklasse ist bei diesen namhaften Firmen bekannt. Und das war mir dafür was ich wollte schlicht zu teuer.
Also wurde die Entscheidung noch weiter aufgeschoben.
An sich wollte ich ja eigentlich nur weiße runde Teller mit einem sehr dezenten, minimalistischem, Dekor und das in einer ordentlichen Qualität.
Wackelnde Teller oder solche, die über den Tisch kratzten mit ihren Unebenheiten hatte ich schon. 

Irgendwann hatte dann Tchibo mal wieder ein Geschirr im Programm und genau das war es. Das sollte es sein.
Rund, weiß, ein silberner Streifen am Rand und die Tassen in einer ordentlichen Größe.
Und so tingelte ich in diesen Angebotswochen mehrfach zu teilweise verschiedenen Tchibo Filialen und kaufte mir ein Service zusammen.
Der einzige Nachteil an diesem neuen Geschirr war, dass es nicht mikrowellengeeignet ist. Der silberne Randstreifen besteht aus Platin, also Metall, und würde in der Mikrowelle daher zu Funkenflug führen.



Also machte ich mich noch einmal auf die Suche nach einem dazu passenden Geschirr um zum Einen nicht mehr in die Verlegenheit zu kommen bei drohendem Gästebesuch erst einmal Teller spülen zu müssen und zum Anderen das Essen direkt auf dem Teller in der Mikrowelle erwärmen zu können.

Dieses mal half der Onlineriese Amazon. Und so kam ich zu einem weiteren weißen Geschirr runder Form mit silbernen Rand.
Das große Kombiservice hatte ich übrigens zwischenzeitlich schon längst verschenkt und weiter gegeben.


Zu guter Letzt kam nun noch relativ neu dazu ein Frühstücksservice, das wieder von Tchibo angeboten wurde. Ich habe mich in dieses aquarellartige Blümchen-Dekor auf den ersten Blick verliebt, wollte es aber erst einmal sehen und anfassen können vor dem Kauf.
Gesagt getan, eine der Tchibo Filialen wurde besucht, die ausgestellten Teller, Tassen und Schüsseln betatscht und entschieden dieses kleine Service mitzunehmen.
Wieder für 6 Personen? Nein.
Dieses Service ist tatsächlich nur für mich und wird so schnell ein Gast wohl nicht auf seinem Platz finden. Hier reichen mir je Stück zwei Exemplare.
Nun ist mein Geschirrbestand genau so wie ich mir das wünsche.
Rund, weiß, ohne Chichi und gesamt sind es je Teil nun 12 Stück vom Tafel- und Kaffeeservice. Und dazu nun mein kleines blumiges Frühstücksservice Passt.
Welches Geschirr nun für Besuch ist?
Im Zweifel alles. Vorrangig aber wohl die beiden weiße Service. Und dann entscheidet es sich wieviele Teile von welchem Service gerade in der Spülmaschine sind und viele Gäste kommen.

Welches Geschirr mein Alltagsgeschirr ist?

Alles.
Als ich auf der Suche war, habe ich lange überlegt ob ich tatsächlich ein Geschirr für Gäste haben möchte. Immerhin kannte ich das so von den Eltern und auch von Tante und Onkel. Das wurde so in der Familie gehandhabt.
Und das Alltagsgeschirr war dann meist das nicht ganz so hübsche.
Nun, das fand ich irgendwie blöd. Ehrlich gesagt sogar richtig doof.
Wenn man sich schon die Mühe macht für sich gut zu kochen, dann sollte man das Ergebnis auch auf einem hübschen Teller anrichten können. Diese Freude wollte ich mir nicht verwehren.
Und gerade dann, wenn man allein lebt und vielleicht anfangs den Gedanken hat, dass sich dieses Kochen und Backen für nur eine Person doch gar nicht lohnt, dann sollte man definitiv das Gekochte auf dem hübschesten Teller anrichten, den man in den Schränken hat.
Tatsächlich denke ich, dass diese Sache mit dem „Gästegeschirr“ mittlerweile doch veraltet ist.
Wie sieht das bei euch aus?
Habt ihr vielleicht tatsächlich noch ein Geschirrservice nur für Gäste und ein Alltagsgeschirr für jeden Tag?
Habt ihr ein buntes Sammelsurium an Tellern und Tassen im Schrank oder muss  bei euch beides einheitlich sein?

2 Kommentare

Ich habe ein Geschirr im Esszimmer und eines in der Küche gelagert. Es werden beide benutzt, je nach dem wo wir essen. Aber die besten Partys finden in der Küche statt

Das ist ja auch eine tolle Idee. Und ich sofort, dass bei dir die besten Partys in der Küche steigen. Da wär ich auch mal gerne dabei. 😄

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