Meine zweite Impfung gegen SARS-CoV-2

Gestern vor zwei Wochen habe ich meine Zweitimpfung gegen das Coronavirus erhalten.
Ja, auch dieser Tag war belastend für mich und eine psychische Ausnahmesituation. Insofern bin ich gleich vorgegangen wie beim ersten Impftermin.

Ich habe also wieder Geld für ein Taxi hin ausgegeben. Das hat mich am Impfzentrum ausgeladen und ich suchte den Anfang der Schlange. Die hatte ich dieses mal aber tatsächlich erst im Gebäude selbst gefunden. Also nach der Eingangs- und Taschenkontrolle und nach der Fiebermessstation.
Es war wenig los obwohl an dem Tag gleich mit drei Impfstoffen gleichzeitig gearbeitet wurde.

Der Ablauf war wieder ähnlich wie auch beim ersten Termin, nur dass die Beratung dieses mal tatsächlich am Schalter stattfand und auch vor den Impfkabinen noch eine weitere Wartezone eingerichtet worden war.

Pieks bekommen, im zweiten Wartebereich 15 Minuten lang die anderen beobachtet um mich dann wieder in eine kleine Schlange anzustellen zur Quittierung, dass es mir gut geht und dann nochmal zur Abmeldung.

Insgesamt war der Ablauf im Vergleich zum ersten Termin deutlich strukturierter und es gab dieses mal keine Phase, in der man allein gelassen wurde.
Die Wartezeit nach der Impfung wurde aktiv beobachtet und nach Ablauf dieser Zeit wurde man weiter geleitet.
Beim ersten Termin sollte man noch eigenverantwortlich auf die Uhr schauen und sich dann eine Person suchen, die einem ein Kreuzchen auf die Zettel macht. Das hatte bei mir und einigen anderen Impflingen nicht geklappt, weil in dem Moment einfach keine zuständige Person im Wartebereich war.

Aber zwischen den beiden Terminen lagen nun ja auch einige Wochen, in denen in Hamburg viele Menschen im Impfzentrum geimpft wurden. Insofern war es klar, dass die Strukturen sich etwas ändern werden.

Was sich aber auch geändert hat, war an meinem zweiten Impftag im Vergleich zum ersten Termin auch die Stimmung der Impflinge. Ich schreibe hier extra auch nicht „Impfwillige“.
Während ich beim ersten Termin gemeint habe deutliche Freude und nahezu Euphorie bei den anderen und gesamt gespürt zu haben war es dieses mal doch deutlich anders. Dieses mal war es eher ein „geb das Zeug her“, „Nein, ich will nicht warten“, „lassen sie mich durch/vor“, etc.
Ja, ich bestand darauf, dass mein Kreuz auf dem ich gerade stand, mein Kreuzchen war und ich die eilige Dame nicht vorlassen wollte. Wohin denn auch. Vor mir waren ja weitere Menschen auf ihren jeweiligen Kreuzchen oder Pfeilen.
Aber diese Dame bekam dann eh kurzfristig danach kleinere Schwierigkeiten mit der anwesenden Security.
Insgesamt wurden, während ich da war und es beobachten konnte einige Diskussionen geführt. Mal stimmte der Termin nicht, mal fehlten die Unterlagen oder waren nicht vollständig und mal war es wohl ein Impf-Vordrängler, der nicht verstanden hatte, dass an dem Tag nur Zweitimpfungen durchgeführt wurden. Eine Erstimpfung gab es an diesem Donnerstag nicht.

Insgesamt war also eine deutlich schlechtere Stimmung als bei meinem ersten Termin und die Security hatte deutlich mehr zu tun, die Ärzte und das Personal allgemein ebenso, vor allem mit nicht so Impfwilligen Menschen, die aber tatsächlich zum Termin erschienen waren. Immerhin.

War beim ersten Termin noch das fachärztliche Attest so wertvoll, ist nun nach dem Termin der Impfpass und das Impfzertifikat vom Impfzentrum sehr wertvoll. Beides wird gut aufbewahrt und wird nun tatsächlich auch am nächsten Samstag auch schon gebraucht. Ich habe mir tatsächlich einen Friseurtermin geben lassen. Und damit habe ich ganz offiziell die Chance verpasst meine Haare doch mal lila-blassblau oder quietschgrün zu färben. Verdammt.

Die Nebenwirkungen? Ach ja. Da war ja was.
Die Idee war ja, direkt nach der Impfung daheim wieder den Rechner anzuwerfen und weiter zu arbeiten.
Das klappte nicht so gut. Oder zumindest mal nur mit langen Pausen.
Zu gut deutsch, die Impfreaktionen haben mich zerbröselt. Von Fieber zu Schmerzen im ganzen Körper war fast alles dabei was in der App SafeVac zur Auswahl bereit stand. Immerhin hatte ich an diesem Donnerstag und am Freitag im Vorraus bereits sämtliche Telkos abgesagt und Überstunden waren auch genügend vorhanden, so dass ich an beiden Tagen es mir leisten konnte längere Pausen zu machen.
Gesamt haben mich die Impfreaktionen drei Tage beschäftigt. Danach war alles wieder fein.
Nein, Schmerzmittel habe ich nicht genommen. Was schlicht und ergreifend an meiner Haltung gegenüber Tabletten liegt und lag. Ich nehme Tabletten nur dann, wenn es gar nicht anders geht oder sie vom Arzt verschrieben wurden. Insofern kam ich trotz der Impfreaktionen ohne Tabletten aus.

So.. Und nun sind die zwei Wochen um.
Es steht bereits auf dem Plan, dass ich mich demnächst wieder ein paar Tage in der Woche ins Büro begebe.
Auch die Termine zur Psychotherapie möchte ich wieder vor Ort wahrnehmen und allgemein ist es nun doch leichter die Mitmenschen, die ihre Masken weiterhin falsch tragen, die Querdenker und wen noch alles zu ertragen.
Diese psychischen Ausnahmesituationen haben sich definitiv gelohnt.