Ich lass mir jetzt vorlesen.. Über neue und alte Hobbies #notjustsad

 

Seit 2017 bin ich nun dabei mir meine verdrängten und durch die Depression verlorenen Hobbies wieder zurück zu erobern.
Mit der Zeit habe ich nun einiges ausprobiert, behalten, wieder verworfen und Neues ausprobiert.

Nur das Lesen von Büchern, das kommt aktuell wohl nicht mehr zurück. Und das habe ich tatsächlich erst zum Ende letzten Jahres akzeptiert.
Bücher haben mich bisher immer begleitet durch die dunkelsten und durch die hellsten Zeiten. Sie waren meine Zuflucht, wenn es niemanden gab, dem ich traute und aber auch meine Begleiter in sonnigen Momenten.
Nun aber bekomme ich es einfach nicht mehr zu stande ein Buch zu lesen was länger ist als ein paar Seiten oder generell dem Umfang einer dünnen Zeitschrift übersteigt.
Zuletzt hatte ich es mit dem Buch „Knochenjob“ von Sarah Adler versucht und mit noch einem Buch dessen Titel und Autor ich aber auch schon wieder vergessen habe.

Nun gut,scheinbar ist jetzt nicht die Zeit für mich um an Büchern Freude zu empfinden.
Insofern habe ich nun seit ein paar Wochen zum ersten mal in meinem Leben als Erwachsene mir Vorlesen lassen. Audible durfte mir zuerst einmal einen Titel „Der Übergangsmanager“ vorlesen, was in eine ähnliche Richtung ging, wie eben der letzte vergebliche Leseversuch. Und ich fand es toll.
Ja, wirklich. Da sitz ich dann so mit ein bis drei Katerchen auf dem Sofa oder liege im Bett und lasse mir vorlesen. Das ist angenehm. Und zwar so angenehm, dass nach diesem „audible original“  das Buch „Becoming“ von Michelle Obama gerade vorgelesen wird.
Es ist spannend, aufmuntert und schlicht und ergreifend eben die Geschichte der ehemaligen First Lady des 44. Präsidenten Barak Obama. Die Geschichte einer starken Frau. Sieben Kapitel verbleiben mir noch mit diesem Hörbuch und ich freue mich nach so langer Buchleseabstinenz gerade zu auf die Gelegenheiten mir ihr Leben weiter vorlesen zu lassen.

Und sonst wird auch erst seit Herbst 2020 wieder mehr gepuzzlet und vor allem auch größer gepuzzlet. Im Herbst hatte ich endlich entdeckt, dass es Puzzlematten zum Aufrollen gibt. Und damit  ist dieses Hobby nun auch endlich im Beiseien meiner Katerchen etwas erfolgreicher.
Zugegeben. Perfekt aufrollen lassen sich vor allem rechteckige Puzzle mit rechteckigen Puzzleteilen die auf keinen Fall zu groß sein dürfen. Aber der Kollateralschaden als wenn ich das Puzzle einfach so auf dem Esstisch liegen lassen würde über Nacht oder über ein oder zwei Tage bis zum Weiterpuzzlen ist doch um ein vielfaches kleiner.

Allerdings habe ich gewisse Vorlieben beim Puzzlen, die jeden „ernsthafteren“ Puzzler wohl in die Verzweiflung treiben würde.
Zum einen bevorzuge ich Puzzles mit spannenden Motiven die fast schon eine Art Wimmelbild sind. Wenn ich mit einem Blick auf die Vorschau des Puzzles auf der Verpackung das Motiv erfassen kann, dann ist es nicht das richtige für mich.
Und zum Anderen puzzle ich nicht zuerst den Rand zusammen und dann irgendwie halb logisch nach innen. Nein, ich puzzle gerne einfach mal ein Motiv nach dem anderen zusammen um diese dann zum Ende hin miteinander zu verbinden.
Ich bin also eher ein Chaospuzzler als einer der ganz zielstrebig mit einer bestimmten Methode die Vollendung des Puzzles anstrebt.

Eines der größte Hobbies habe ich mir gleich 2017 zurück geholt und ihr besucht es gerade: Das Bloggen.
Es ist schön Texte, Geschriebenes oder einfach nur Fotos in die Welt hinaus posaunen zu können und dafür nutze ich nicht nur diesen Blog hier sondern eben auch Twitter und Instagram.

Damit verbunden ist auch das Kochen und Backen. Auch das ist wieder zum Hobby geworden und nicht mehr nur Futterherstellung weil ein Mensch nun mal eben was zu Essen braucht und sich optimalerweise eben nicht immer nur von fertigem Kartoffel- oder Gurkensalat und Mikrowellengerichte ernähren sollte.
Allerdings ist es ein Hobby bei dem auch der Ansatz „Maß halten“ ein recht großes Thema ist. Ich koche und backe in der Regel nur für mich als alleinstehende Persönlichkeit sowie begrenztem Kühl- und Gefrierschrank. Mehr als ein oder zwei Gerichte pro Woche darf ich also nicht kochen und ganz ähnlich sieht es mit dem Backen aus. Sieht man mal von den gelegentlichen Kochaktionen für die Katerchen ab. Wobei es erst gestern Abend wieder ein Stück Ente für meine drei Flauschinger hier gab.

Die Kater? Nein, meine Katerchen sind kein Hobby für mich. Sie sind mehr.
Sie sind meine Seelentiere, Therapiekatzen, Bällchenfänger und, ja tatsächlich, Lebensgefährten. Die drei sind der Flausch, der meinem Leben so lange gefehlt hatte.

Und da ist auch noch die Sache mit dem Balkon und den Pflanzen.
Eigentlich finde ich Plastikblume doch echt praktisch. Uneigentlich hatte ich mal einen wirklich grünen Daumen und zog mir mit Erfolg dutzende Arten von Sukkulenten auf meiner Fensterbank heran.. um sie anschließend gleichzeitig mit dem Scheitern im nicht gewollten Studienfach allesamt vertrocknen zu lassen.
Dieses Jahr möchte ich es doch nochmal versuchen mit den Pflanzen. Dafür hat es sich seit Herbst auf meinem Balkon eine kleine Kletterrose bequem gemacht und sie wird hoffentlich einiges an Gesellschaft bekommen in zwei vertikalen Hochbeeten.
Ich werde also irgendwann in diesem Jahr feststellen ob das noch etwas für mich ist oder ob es weiterhin Plastikblumen sein sollen.

Und zuletzt seien dann noch Filme und Serien genannt. Ich schaue wahnsinnig gerne Filme an. Das ist wahrscheinlich der Ersatz für die früheren vielen Kinobesuche. Mittlerweile reicht mir mein kleines Heimkino bestehend aus dem Smart-TV mit Streamingdienst, einer ganz ordentlichen Sammlung an DVDs und BlueRays und dem entsprechenden Abspielgerät.
Direkt unter dem Fernseher in einer für den Raumklang absolut ungeschickten Position steht auch eine kleines „Musikgerät“ das bevorzugt CDs von Musicals abspielen darf, aber auch weitere Klassik oder ein bisschen was Neueres.

Ja, ich habe mich in dieser „Hobby-Zurück-Eroberungsphase“ erfolgreich mehrfach in Garn verheddert beim ungeduldigen Versuch wieder zu Stricken oder zu Häkeln. Nein, Sticken oder Nähen ist auch nichts für mich und.. kennt ihr diese Ausmalbücher für Erwachsene? Ja? Nein. Nicht meine Welt.
Spazieren gehen kann man schon machen. Aber bitte nicht ohne Ziel und wenn doch muss zumindest die Kamera mit.
Es war nicht einfach die Hobbies wieder zu finden, nachdem ich sie eines nach dem anderen erfolgreich, getrieben durch die Depression, für unnütz erklärt hatte und beschloss neben dem Arbeit einfach keine Zeit mehr für so einen Krempel zu haben.
Aber ein Leben das nur aus Arbeiten, Essen und Schlafen besteht ist nicht sonderlich erfreulich. Insofern sind diese paar wieder entdeckten Hobbies schon eine ganze Reihe an Tätigkeiten, die das alles wesentlich toller und besser machen.

Mal sehen was ich im Laufe der Jahre noch weiter für mich entdecke und was ich wieder verwerfe.