Mein Fleischkonsum 2018

So, und nun mal her mit den Zahlen. Silvester  ist rum, wir haben heute den 04.01.2019 und damit hoffentlich mehr oder weniger gut das letzte Jahr hinter uns gebracht. Und heute wage ich noch einen letzten Blick zurück bevor es munter in neue Abenteuer und Aufgaben geht.

Im Januar 2018 kam wie jedes Jahr der Fleischatlas heraus und ich hatte dies zum Anlass für einen Blogbeitrag genommen:
Unser Fleischkonsum – Wieviel Tier isst du?

In diesem Beitrag rief ich dazu auf mal mit zu zählen wieviel Fleisch man so über einen bestimmten Zeitraum verbraucht.
Und natürlich habe ich das auch selbst gemacht.
Das heißt ich habe alles was ich an Fleisch und Wurstwaren eingekauft habe peinlich genau in eine Notiz im Smartphone geschrieben. Und wenn es 186g Blutwurst vom Schwein waren, dann wurde eben auch diese krumme Zahl notiert.
Allerdings habe ich nicht notiert wieviel Fleisch ich auswärts gegessen habe.
Nachdem ich seit Mitte September wieder voll arbeite und es seit dem mehr oder weniger regelmäßig zum gemeinsamen Mittagessen ging, hätte ich wohl auch hier mitzählen müssen. Aber wieviel Gramm Hühnchen war denn jetzt bitte in diesem Curry versteckt? Wobei ich dann im Lauf der Zeit das Curry übrigens auch mit Tofu probiert habe.
Vor allem bei Hühnchen muss ich also eine gewisse Anzahl drauf rechnen.

Nun aber erst einmal zu den gesicherten Fakten und meiner Liste:

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Frühstücksschinken (Schwein) 500g
Parmaschinken (Schwein) 90g
Kochschinken (Schwein) in Fertigprodukten 480g
Kochschinken 200g
Schinkenwürfel (Schwein) 400g
Wienerle (Schwein) 2250g
Schweinenackensteaks 1600g
Schweinekotletts 812g
Blutwurst (Schwein) 356g
Salami (Schwein) 950g
Leberwurst (Schwein) 380g
Zungenwurst (Schwein) 100g
Nürnberger Rostbratwürstchen (Schwein)  600g
Schweinehack 125g
Kassler 596g
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9439g 🐖

Geflügelwiener (Pute + Hühnchen) 320g
Geflügelfleischwurst (Pute + Hühnchen) 400g
Geflügelsalami 326g
Putensalami 120g
Putenherzen 140g
Hähnchenbrustfilets 1680g
Hähnchenoberschenkel 900g
Hähnchenleber 500g
—–
4386g 🐓🦃

Lammkeule 1000g 🐏

Ente 1400g 🦆

Rinderhack 1125g
Maultaschen m. Kalbfleischfüllung 400g
Oberländer Bratwürste (Kalbfleisch) 600g
Suppenfleisch (Jungbulle) 1000kg
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3125g 🐄

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Gesamt: 19,351kg
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Das ist im Vergleich zu den ermittelten im Fleischatlas 60kg pro Kopf wahrscheinlich gar nicht so schlecht, aber ich hatte mit weniger und vor allem mit einer anderen Verteilung gerechnet.

Aber wie war das, keine Beobachtung ohne, dass das Beobachtete durch den Beobachter verändert wird?
Ich habe mir zwar nicht bewusst auf die Finger gehauen, aber es lässt sich nicht abstreiten, dass da ein Umdenken stattfand.
Und zwar nicht nur beim Fleisch.
Ganz unbewusst merke ich, wie ich immer mehr zu pflanzlichen Drinks anstelle von der regulären Kuhmilch griff. Es gab wochenweise keine Eier im Kühlschrank.

Auch ist die Kategorie der vegetarischen Gerichte hier deutlich angewachsen und es gab unbewusste vegetarische Wochen.
Diese Liste und das Notieren hat also doch einiges geändert. Und ich will gar nicht wissen wieviel Fleisch ich ohne das Aufschreiben und Notieren so regulär in mich hinein gemampft hätte.

Als ich den Beitrag veröffentlichte existierte zu dem Blog hier auch noch die Verbindung zu Facebook und natürlich gab es dort dann Reaktionen auf den damaligen Beitrag, er ging vielen nicht weit genug.
Mein Standpunkt damals war wie heute langsam anzufangen mit dem Bewusstwerden und der Veränderung. Und wie man sieht kommt die Veränderung dann schon fast von allein. Es gibt keinen Grund von jetzt auf gleich sämtliche Essgewohnheiten, die man seit Jahrzehnten intus hat, ändern zu wollen. Das geht vielleicht ein paar wenige Wochen, vielleicht auch ein oder zwei Monate gut. Aber schlussendlich ist es über kurz oder lang zum Scheitern verurteilt. (Es sei denn es steckt eine tiefe moralische oder ethische Überzeugung dahinter.)

Und nun?
Ich werde dieses Jahr bewusster darauf achten auch auswärts kein Fleisch zu essen, sofern es gute und vor allem schmackhafte Gerichte gibt.

Tja nun, laufe ich diesen eingeschlagenen Weg einfach weiter auch wenn ich gar nicht weiß was am Ende dieses Weges dann steht. Vielleicht verschwindet Fleisch tatsächlich irgendwann einmal aus meinem Speiseplan, vielleicht wird meine Ernährung irgendwann sogar tatsächlich rein pflanzlich? Ich werde mich hier überraschen lassen müssen.