Wusstet ihr eigentlich, dass die erste Milchschokolade in Deutschland aus Eselmilch produziert wurde?
Das soll um 1839 in Dresden geschehen sein. Erst später wurde die Schokoladenherstellung mit der Verwendung von Kuhmilch populär und die Schokolade so, wie wir sie heute nur zu gut kennen.
Nachdem wir nun jetzt den viel zu warmen „Herbst-Sommer“ hinter uns gebracht haben und uns nun wirklich typisches usseliges Herbstwetter in diesem Draußen begegnet passt das Thema Schokolade nur zu gut.
Vollkommen egal in welcher Form, die allermeisten Menschen lieben Schokolade. Manche bezeichnen sich sogar als Schokoholiker und können gar nicht genug von dieser Süßigkeit bekommen. Aber es ist eben nicht nur die Süße, die für uns Schokolade so attraktiv macht. Schokolade enthält verschiedene Inhaltsstoffe, die in ihrer Kombination die Schokolade für uns zum Seelentröster werden lässt. Aber schlicht auch die Kombination der vorrangigen Eigenschaften einer Schokolade, nämlich süß und fettig, macht sie für uns evolutionär bedingt zu einem sehr attraktiven Genussmittel.
Ich verwende hier ganz bewusst den Begriff Genussmittel und nicht Nahrungsmittel. Denn wir alle kennen die Schattenseiten eines übermäßigen Schokoladengenusses, Fettleibigkeit und Diabetes sind hier zwei prägnante Stichworte.
Nun aber zurück zu den Anfängen. Eselmilch also. Und ganz soweit in die Vergangenheit zurück müssen wir gar nicht. Erst 2016 hat ein Schweizer die Schokolade aus Eselmilch wieder neu entwickelt.
Mit meinem laienhaften Wissen würde ich mich wagen die Vermutung aufzustellen, dass man aus wohl nahezu jeder tierischen Milch in irgendeiner Art und Weise Schokolade machen können wird, mal abgesehen davon ob das erstrebenswert, schmackhaft oder überhaupt rentabel wäre.
Schauen wir uns auf dem Markt um, dann entdeckten wir aber ganz ohne große Schwierigkeiten bei den Schokoladen aus tierischer Milch auch solche Spezialitäten gemacht aus Milch von Schaf, Ziege und Kamel. Wobei besonders letzte Schokoladenart regelmäßig zu Weihnachten, Silvester und Ostern besondere mediale Aufmerksamkeit von einigen Fernsehsendern bekommt.
Nun sind ja nicht nur Instagramer, Blogger und andere junge Menschen in den sozialen Medien Influenzer sondern eben auch die „alten“ oder herkömmlichen Medien, wie eben das Fernsehen. Und nachdem ich die letzten Jahre zu den genannten Jahreszeiten immer und immer wieder auf diesen Fernsehbeitrag über Schokolade aus Kamelmilch gesehen hatte, sollte es dann zu meinem Geburtstag im Februar soweit sein, dass ich für mich auch mein ein paar Täfelchen besondere Schokolade aus Schafs-, Ziegen- und eben Kamelmilch gönnte.
Und damit war dann auch die vorrangige Frage schnell geklärt, wie solche Schokolade denn eigentlich schmeckt. Die Milch von Ziegen hatte ich als Kind schon mal getrunken, aber Schafsmilch oder gar Kamelmilch habe ich bisher noch nie probiert. Und so war das doch eine ganz neue Erfahrung mal diese Schokoladen zu probieren.
Wusstet ihr, dass es Personen gibt, die beruflich Schokolade verkosten und testen, Schokoladen-Sommeliers? Ja, das gibt es tatsächlich und sollte zwischenzeitlich wohl auch gar nicht mehr so unbekannt sein.
Nun habe ich auch mal ganz laienhaft versucht die Eindrücke zu notieren, als ich mich durch meine verschiedenen Schokoladentafeln gekostet habe. Und natürlich war ich ganz besonders Schokolade aus Kamelmilch gespannt. Wobei ich mich auch sehr auf die Schokolade aus Ziegenmilch gefreut habe, hatte ich doch die Ziegenmilch aus meiner Kindheit noch schemenhaft in Erinnerung.
Schafsmilchschokolade (51%)
Die Schokolade aus Schafsmilch hat einen ganz deutlichen „Schafsaroma“ und das nicht nur im Geschmack. Die Schokolade riecht nahezu würzig und schmeckt auch etwas herber, als wir das von einer Kuhmilchschokolade her kennen.
Ziegenmilchschokolade (51%)
Erstaunlicherweise schmeckt und riecht eine Schokolade aus Ziegenmilch nicht so würzig oder eben nach Ziege, wie ich das von der Schafsmilchschokolade her erfahren hatte. Ich hatte es genau anders herum gedacht, daher erstaunte mich das doch nicht schlecht. Ein eigener Geruch ist kaum wahrnehmbar. Und auch wenn die Schokolade nicht ganz so würzig schmeckt wie die aus Schafsmilch, so schmeckt diese Variante hier schon fast salzig-herb.
Kamelmilchschokolade (38%)
Von der Kamelmilchschokolade hatte ich nun eine Variante mit deutlich weniger Kakaoanteil. Entsprechend süßer war die Schokolade. Wie auch die Schokolade aus Ziegenmilch hat diese Schokolade kaum einen Eigengeruch, das scheint mir ein Alleinstellungsmerkmal der Schokolade aus Schafsmilch zu sein. Wenn ich hier den Geschmack beschreiben sollte, dann kam mir dazu zuerst das Wort „dumpf“ in den Sinn. Nicht herb, nicht würzig aber mit einer sehr feinen Salznote und eben entsprechend süß.
Das hatte ich tatsächlich nicht erwartet. Ich dacht ursprünglich, dass die Ziegenmilchschokolade deutlich mehr im Geschmack hervorstechen würde als die Schafsmilchschokolade aber es war genau anders herum.
Und die Kamelmilchschokolade ist nun etwas ganz anderes. Sehr fein, sehr lecker und auch für Menschen, die mit „Schafs- oder Ziegenaroma“ weniger anfangen können. Wäre die feine Salznote nicht, wäre die Ähnlichkeit zur Kuhmilchschokolade noch deutlicher.
Allerdings muss ich zugeben, dass ich mir so regulär keine der Schokoladen mehr kaufen würde. Eine mehr oder weniger normale Schokolade aus Kuhmilch, egal ob Vollmilch, Halb- oder Zartbitter reicht für meinen Schokoladengenuss vollkommen aus. Dennoch war es eine besondere Erfahrung die Schokolade aus anderer Tiermilch mal probieren zu können.
Und nun widme ich mich ganz genüßlich wieder meiner Zartbitterschokolade mit einer Marzipan-Orangenfüllung.
Quellen und weiterführende Links:
Wikipedia.de – Milchschokolade (https://de.wikipedia.org/wiki/Milchschokolade)
Spektrum.de – Macht Schokolade glücklich? (https://www.spektrum.de/frage/macht-schokolade-gluecklich/1256297)
The Local CH – Swiss choc master creates donkey’s milk chocolate (https://www.thelocal.ch/20161121/swiss-chocolatier-pioneers-donkeys-milk-chocolate)