Ein Monat WordPress – das ActivityPub Plugin

Der Blog ist immer noch erreichbar und begehbar. Sogar sehr gut begehbar.

An sich komme ich bisher ganz gut mit WordPress zurecht. Wie das mit den Plugins funktioniert ist nun nicht so schwer gewesen. Manche haben sich nur als unnötig erwiesen oder zu kompliziert oder zu komplex für meine jeweiligen Einsatzbereiche.
Zudem hatte ich mir schon am direkt in den ersten paar Tagen schon gedacht, dass ich mir besser keine Plugins installiere, die ich nicht verstehe.
Nein, selber Programmieren ist nicht so meins. Aber meine Kenntnisse reichen aus um Code zu lesen und das hilft an der Stelle doch sehr.

Zum Lernen und Erkunden von WordPress habe ich mir ein dickes Buch zum Thema geholt „WordPress 6 – Das umfassende Handbuch“ aus dem Verlag Rheinwerk Computing.
Es leistet gute Dienste und bringt mich bisher an einigen Stellen zumindest im Verständnis ganz ordentlich weiter.

Das ActivityPub Plugin – die Verbindung zum Fediverse

Eines der ersten Plugins, die ich mir installiert hatte war das ActivityPub zur Verknüpfung des Blogs mit dem Fediverse. Damit habe ich eine Weile lang herum getestet, aber an sich hat es auch sehr schnell schon funktioniert.

Die Einstellungen

Ich habe mich dafür entschieden ein Blogprofil zu verwenden, da ich den Blog hier ja als Einzelperson betreibe und mit Beiträgen bestücke.
In den Eigenschaften habe ich dann das Format festgelegt wie der Beitrag im Fediverse wiedergegeben werden soll, mit dem Hinweis an die Leser im Fediverse, dass ihre Antworten auf den Beitrag auch im Blog erscheinen werden.
Ja, das funktioniert einwandfrei. Wenn jemand auf den Beitrag im Fediverse antwortet kann ich diesen Kommentar für den Blog moderieren und auch von hier (dem Blog) aus antworten. Das geht seit dem neuesten Update des ActivityPub Plugin Anfang/Mitte Januar.
Und damit ist eine wirklich niederschwellige Möglichkeit geschaffen für Personen im Fediverse auf Blogartikel zu reagieren. Und genau diese Einfachheit hat mich so sehr gereizt.
Ja, wahrscheinlich verliert man den ein oder anderen Klick oder Besucher, wenn man die Blogbeiträge vollständig im Fediverse anzeigen lässt. Aber dafür gewinnt man Interaktion mit den Lesern und zumindest für mich ist das doch einiges mehr Wert als eine schnöde Klickzahl.

Das Profilbild – Server Sperrliste

Das Profilbild des Blogaccounts wird aus dem im Blog hinterlegten Favicon erzeugt. Da ich aktuell kein Logo für meinen Blog habe und das eigentlich auch nicht brauche, habe ich mir für diesen Zweck ein einfaches Bild von einer KI mit einem Kochtopf generieren lassen. Dazu aber ein anderes Mal mehr.


Sinnvoll war aber auf jeden Fall Stichwörter in den Spamfilter mit aufzunehmen, um zu verhindern dass von bestimmten Mastodon Instanzen aus Kommentare geschrieben werden können.
Ich habe mich dazu an der Liste der blockierten Instanzen orientiert, die meine Instanz bereit stellt auf der ich meinen normalen Mastodon Account habe. Sofern ich das richtig verstanden habe, können diese Instanzen oder Server durchaus Kommentare im Fediverse unter einem Blogartikel platziert werden, aber sie werden durch den Spamfilter dann nicht in den Blog geroutet.

Privater Account vs. Blogaccount

Was nun nicht oder noch nicht geht ist, dass man einen solchen „normalen“ Account im Fediverse, wie eben meinen Account auf der Mastodon Instanz sueden.social, mit dem Blogaccount verbindet.

Auch das Vernetzen bzw. Folgen des Blogaccounts anderen Usern im Fediverse klappt zumindest mit meinem Einstellungen bisher nicht. Grundsätzlich braucht es dafür wohl das Friends Plugin. Aber damit bin ich schlicht nicht warm geworden.. zumindest noch nicht. Ich teste mich hier gerade noch munter durch, was durchaus auch zu ein paar komischen Aktualisierungen im Blog, im Fediverse oder sonst wo führen kann. Wundere dich nicht. Wenn es hier dann eine Fortsetzung dieses Beitrags gibt, in dem im Titel irgendwas mit Fediverse, ActivityPub und/oder WP Friends steht, dann hast du diese Testphase erfolgreich überstanden.

Empfohlene Plugins

Es werden gesamt weitere 4 Plugins empfohlen um die Funktionalität des ActivtyPub Plugins zu erweitern. Darunter wird unter anderem das Friends Plugin empfohlen, ein URL Verkürzer, eine WebFinger Unterstützung und das Plugin NodeInfo, das ich mir auch installiert habe.

Die Auflistung und Beschriebung der vier empfohlenen Plugins, die das ActivityPub Plugin ergänzen.

Follower aus dem Fediverse

Als letztes gibt es dann noch den Reiter „Follower“ in dem die Folgenden des Blog- oder Autorenprofils abgebildet werden. Dort kann man die Folgenden auch entfernen, wenn beispielsweise Spam-Accounts gefolgt sind.

Die Ansicht der Followerliste im ActivityPub mit den Personen, die mit ihren Accounts meinem Blog folgen. Als Beispiel ist nur die Zeile zu sehen, die besagt, dass ich mit meinem eigenen Mastodon Account dem Blog folge.

Fazit

Grundsätzlich ist es also mittlerweile möglich einen Account für den Blog im Fediverse aufzubauen über den Beiträge ganz oder teilweise in das Netzwerk geschossen werden können. Die Kommunikation von Blog in das Fediverse als Antwort auf Kommentare ist problemlos möglich.
In der Theorie bräuchte man also keinen persönlichen Account im Fediverse sondern könnte sich auf so ein Blog- oder Autorenprofil begrenzen, sofern es nur darum ging die Blogbeiträge zu verbreiten.
Persönlich halte ich das nicht sonderlich sinnvoll. Man sollte das Netzwerk schon etwas kennen, bevor man dieses mit den eigenen Blogbeiträgen oder Veröffentlichungen „beglückt“. So ist man beispielsweise im Fediverse sehr auf Hashtags angewiesen, sofern man Menschen erreichen möchte, die nicht einem Profil folgen. Entsprechend empfiehlt es sich eben sehr, die Tags eines Blogbeitrags als Hashtags bei der Veröffentlichung von Beiträgen mit einzufügen.

Ansonsten ist noch zu beachten, dass es teilweise etwas dauern kann bis die Blogbeiträge im Fediverse verteilt werden. Im Schnitt brauchte das bei mir zwischen ein paar wenigen Minuten bis hin zu einer halben Stunde. Gleiche Zeitspanne ergibt sich auch der Spiegelung der Kommentare in den Blog bzw. die Antworten aug Kommentare im Blog, die dann in das Fediverse verteilt werden. Aber das ist auch wirklich das einzige Manko, das mir bisher aufgefallen ist.

Mittlerweile bin ich ja auch so eine Person, die keine Accounts mehr auf Instagram, Facebook, X oder sonst wo unterhält sondern tatsächlich nur noch auf dem algorithmus-freien Fediverse unterwegs ist. Und natürlich fände ich es aus dieser Sicht grandios, wenn sich dieses Plugin deutlich mehr verbreiten würde und man so verschiedenen Blogs im Fediverse folgen könnte.
Wenn du also selbst einen WordPress Blog führst, dann kann ich dir nur empfehlen, dir dieses Plugin mal genauer anzusehen und damit zu experimentieren. Vielleicht findest du ja Gefallen daran.

Screenshot des letzten Beitrags auf dem Blogaccount im Fediverse.