Neu-Ulm: Der Schwal – die Ulmer und Neu-Ulmer Geschichte der Donauschwaben

Was ein Schwal ist? Ja, das habe ich mich auch gefragt.
Ja, ich kenne die Donauinsel zwischen Ulm und Neu-Ulm, aber dass der Bereich flussabwärts diesen besonderen Namen hat, das wusste ich nicht.
Der Begriff Schwal kommt wohl daher, dass sich an diesem Ende der Insel wo die Donau und die kleine Donau wieder aufeinander treffen eine Sand- oder Kiesbank bildet und die Fließgeschwindigkeit des Wassers nicht ganz so hoch ist. Es ist ein Rückstau, den man eben auch als „Rückschwall“ bezeichnen kann. Im mitteldeutschen gibt oder gab es auch das Wort „Swal“ für Schwall, was in eine ähnliche Richtung geht.
Ansicht der Spitze des Schwals mit dem Schwal-Denkmal
Eine Sand-/Kiesbank ist im Fluss zu erkennen an der Stelle an der beide Donauarme wieder zusammenfließen.
Diese Stelle hat sich also lange Zeit sehr gut dafür angeboten die Zillen (Ulmer Schachteln) dort zu beladen und zwar nicht nur mit Waren sondern auch mit Menschen. Von hier starteten die Auswanderer nach Österreich, Slowakei, Ukraine, Rumänien, Serbien, Kroatien, Slowenien und Ungarn. In dem Park auf dem Schwal, der für die Landesgartenschau 1980 angelegt wurde, steht auch eine Tafel, die genau diesen Bereich etwas näher erklärt.
Nun steht da ja auch noch dieses „Schwal-Denkmal“. Dieses hat mit den Auswanderern nichts zu tun. Es erinnert an die Gefallenen des ersten Weltkriegs und wurde später dann auch den Gefallenen des zweiten Weltkriegs gewidmet.
Das Schwal-Denkmal zum Gedenken der Gefallenen während der beiden Weltkriege
Auf der Ulmer Seite hingegen findet man nochmal eine Gedenkstätte und Erinnerungstafeln an die Auswanderer aus dem 18. Jahrhundert, die mit Beginn des zweiten Weltkriegs aus ihren neu gefundenen Heimatländern vertrieben wurden.
Der Teil der Donauwiese beginnend ab der Wilhelmshöhe nennt sich das „Donauschwabenufer“. Dort wurde das „Auswanderer-Denkmal“ 1958 errichtet welches an das Schicksal der „Donauschwaben“ erinnert.
In unmittelbarer Umgebung und auch noch weiter entlang der Stadtmauer finden sich Bronzetafeln, die an die einzelnen Orte erinnern, die die Auswanderer damals gegründet hatten und zeigen vereinzelt auch die dortigen Denkmäler an die von dort wieder vertriebenen Menschen.
Dem Thema hat sich in Ulm auch ein Museum gewidmet, das Donauschwäbische Zentralmuseum in der Schillerstraße 1. Das habe ich bisher aber noch nicht besucht.
Das Auswanderer-Denkmal auf der Ulmer Seite des Donauufers
Gedenktafeln aus Bronze an der Ulmer Stadtmauer in der Nähe des Auswanderer-Denkmals zur Erinnerung an die Aussiedlung und Verteibung der Donauschabwn
Weiterführende Links:
Deutsche Spuren entlang der Donau – reisen, begegnen, erleben: